Kurs-Kapitel

4.5 Kellerkinder

       

Unsere Kellerkinder aus dem Dunkeln befreien

Die Arbeit mit den Kellerkindern ist eine Möglichkeit, Zugang zu unserem Unbewussten zu bekommen und unseren Schatten zu integrieren. Das dynamische Typenmodell »Die Sieben Kellerkinder« wurde von Johannes Galli entwickelt und beschreibt spielerisch die Gefühlswelt des Menschen.
Galli nennt unsere Schattenanteile auch Kellerkinder, weil wir sie im Laufe unserer Entwicklung in unseren Keller, den Körper und das Unbewusste gesperrt haben. Diese Kellerkinder sind kreative innere Anteile, die spielfreudig, inspirierend und wegweisend sind. Sie lieben es, aus dem Keller hochzukommen und sich zeigen zu dürfen. Manche sind vielleicht schüchtern, andere waren lange nicht an der frischen Luft, wieder andere möchten sich ausdrücken, so lange und gut es geht und freuen sich, endlich frei zu sein. Wenn wir mit ihnen achtsam und liebevoll in Kontakt treten, die Kellertür öffnen und präsent und bewusst mit ihnen umgehen, kommen sie sehr gerne aus dem Dunkeln und Verborgenen heraus.
Im geschützten Rahmen eines Seminars und zu passender Musik bekommen die Kellerkinder Raum, um ans Licht zu kommen, zu spielen, zu tanzen und sich kreativ auszudrücken. Durch ihre kreative Energie haben sie oft Antworten auf entscheidende Lebensfragen und wertvolle Ideen. Wir sollten ihnen unsere Freundschaft anbieten und sie als Lebensberater befragen. Wenn wir unsere Kellerkinder aus dem Unbewussten befreien und ihnen einen angemessenen Platz geben, bekommen wir viele Geschenke und Schätze und unser Leben wird sich verändern.

Die sieben Kellerkinder nach Johannes Galli

• Der Großkotz will immer der Wichtigste sein, blickt auf andere hinunter und belehrt sie großzügig und pausenlos. Er demonstriert seine Macht – auch, wenn er machtlos ist. Erlöst der Großkotz seinen hochmütigen Charakter, wird er weise.
• Der Binnix läuft mit der unbewussten Einstellung durch Leben: »Ich bin nichts, ich hab nichts, ich kann nichts«. Er lächelt sehr viel, um seine tiefe Unsicherheit und seine Selbstzweifel zu verbergen. Der Binnix schaut neidisch auf seine Mitmenschen, denen es besser geht als ihm. Er fühlt sich immer zur falschen Zeit am falschen Ort und findet nur sehr schwer seinen Platz in der Gesellschaft. Kann er seinen Neid erlösen, entspringt in ihm seine Lebensfreude.
• Der Fetzer ist aggressiv, zornig und grob. Weil er sich leicht angegriffen fühlt, wehrt er sich mit lauter, aufbrausender und druckvoller Stimme. Er eckt überall an und tritt einem auf die Füße. Wenn er seinen Zorn verwandelt, kann er seine enorme Tatkraft nutzen.
• Die Tranfunzel ist sehr langsam, gemütlich und träge. Da sie sich in jeden und alles gut einfühlen kann, fallen ihr Entscheidungen schwer. Sie ist fernsehsüchtig und mag besonders Liebesfilme, bei denen sie mitfühlen kann. Gelingt es ihr, ihre Trägheit zu verwandeln, kommt ihre Gabe der Intuition zum Vorschein.
• Der Geizhals hat schmerzhafte Erfahrungen hinter sich und einen sehr harten Körperpanzer
als Schutz aufgebaut. Er will das Leben nicht leben, sondern berechnen. Er liebt Regeln, Sitten, Struktur und Moral, weil sie ihm Sicherheit geben und er geht auf Distanz. Entwickelt er sich innerlich, tritt seine Ordnungsliebe hervor.
• Das Flittchen liebt den Flirt, verstreut ihre reizenden Signale und ist gleichzeitig in mehrere Liebespartner verliebt. Sie sucht die große Liebe ihres Lebens und ist bereit, dafür jeden Preis zu zahlen. Wenn das Flittchen seine Wollust erlöst, kommt die Liebeslust ins Leben.
• Das Lästermaul ist feige und lenkt von sich selbst ab, in dem es die Schwächen der anderen beobachtet und sie jedem ausführlich beschreibt. Es überrascht gerne durch schlechte Nachrichten und hat einen guten Instinkt für die Laster und Fehler der anderen. Wenn es sich weiter entwickelt, hat das Lästermaul eine sehr gute Menschenkenntnis.

Schatten und Schätze nach Johannes Galli

SchattenSchatz
GroßkotzWeisheit
BinnixLebensfreude
FetzerTatkraft
TranfunzelIntuition
GeizhalsStruktur
FlittchenLiebeslust
LästermaulMenschenkenntnis

Übung: Tanz der Kellerkinder

Legen Sie sich Musik in unterschiedlichen Richtungen auf und Tanzen Sie die Kellerkinder. Drücken Sie mit Ihrem Körper und in Ihren Bewegungen das aus, was Sie innerlich als das jeweilige Kellerkind empfinden.

Diese Gefühle hatte ich beim Tanzen:


Am liebsten habe ich dieses Kellerkind getanzt:

Am schwierigsten fand ich mich zu folgendem Kellerkind zu bewegen:

Dazu hatte ich überhaupt keine Zugang:


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