In NARM arbeiten wir mit dem autonomen Nervensystem, indem Verbindung, Bewusstheit und Des-Identifizierung im Hier-und-Jetzt möglich werden. Keine Intensivierung, kein „Durcharbeiten“, sondern Regulation durch Beziehung. NARM ist beziehung- und ressourcensorientiert, nicht karthartisch oder regressiv. Der Fokus liegt auf der Gegenwart.
Wir gehen nicht zurück in das Trauma, sondern erforschen, wie die Vergangenheit heute in dir wirkt.

Arbeit mit der Selbstverbindung

Die wichtigste Frage lautet oft:
„Was geschieht gerade in dir, während du das erzählst?“
Du lernst, dich selbst wahrzunehmen, ohne dich zu verlieren.

Aufdeckung der unbewussten Identifizierungen

Identifizierungen sind tiefe innere Überzeugungen über uns selbst, die wir in der Kindheit entwickeln, um mit Beziehungsstress, mangelnder Einstimmung oder Überforderung zurechtzukommen.
Sie sind keine „falschen Gedanken“, sondern früh erlernte Wahrheiten, die das Nervensystem als Überlebensstrategie stabilisiert, z.B.:

Ich helfe dir, diese alten Überzeugungen zu lösen.

Arbeit mit dem autonomen Nervensystem

NARM arbeitet anders mit dem autonomen Nervensystem (ANS) als viele körperorientierte Traumatherapien. Der Fokus liegt nicht auf Entladung, Nachverarbeitung oder emotionaler Katharsis, sondern auf Regulation, Verbindung und Integration im Hier und Jetzt. Das ANS wird durch Präzision und Feinheit reguliert, indem wir folgendes vermeiden:

Stattdessen wird dein Nervensystem eingeladen, aber nicht gedrängt. Es darf sich selbst regulieren, sobald Sicherheit da ist. Das Nervensystem reguliert sich selbst, sobald die alten Identifizierungen und Beziehungsmuster ihre Macht verlieren.

NARM unterstützt:

Das ANS folgt dieser neuen Verbundenheit – und nicht umgekehrt

Das Nervensystem folgt der Beziehung!

Unser ANS ist untrennbar mit Beziehungsprozessen verbunden. Ein Entwicklungstrauma entsteht nicht primär durch Übererregung, sondern durch Beziehungsstörungen, die das Nervensystem aus der Balance bringen.
Dein System reguliert sich über Beziehung, nicht über Technik.

Trauma ist der Verlust der Verbindung zu uns selbst,
der aus frühen, oft subtilen Beziehungsstörungen entsteht.
Es zeigt sich später als Überlebensmuster, die einst notwendig waren,
uns aber als Erwachsene begrenzen.

Unsere 5 Kernbedürfnisse

Wir gehen davon aus, dass jedes menschliche Wesen mit fünf grundlegenden Entwicklungsbedürfnissen geboren wird. Werden diese Bedürfnisse ausreichend beantwortet, entsteht ein reguliertes Nervensystem, ein gesundes Selbstbild und sichere Bindung.

Werden sie nicht ausreichend beantwortet, entstehen Überlebensstrategien und Identifizierungen, die das spätere Leben und Beziehungen prägen.
Die fünf Kernbedürfnisse sind Kontakt, Einstimmung, Vertrauen, Autonomie und Liebe/ Sexualität.

1. Kontakt – Das Bedürfnis, da zu sein und verbunden zu sei

Das Baby braucht körperliche Nähe, Blickkontakt, Wärme und Resonanz. Kontakt bildet die Grundlage für das Gefühl: „Ich existiere und ich bin willkommen.“


2. Einstimmung – Das Bedürfnis, dass meine Bedürfnisse gesehen werden

Das Kind lernt durch Einstimmung, dass seine Bedürfnisse gültig sind. Es erfährt Versorgung, Nahrung, Trost, Fürsorglichkeit – nicht nur physisch, sondern emotional.

Wenn es fehlt:

3. Vertrauen – Das Bedürfnis, sich auf andere verlassen zu können

Das Kind muss erleben: Die Welt ist zuverlässig, sicher, vorhersagbar. Erwachsene schützen, halten Grenzen und sind konsistent.

Wenn es fehlt:


4. Autonomie – Das Bedürfnis, „Ich“ zu sein

Das Kind braucht Raum, um separate Impulse, Nein-Sagen, Grenzen und Selbstständigkeit auszudrücken.
Es lernt: „Ich darf wollen, ich darf entscheiden.“

Wenn es fehlt:


5. Liebe & Sexualität – Das Bedürfnis nach integrierter Nähe

Das Kind entwickelt die Fähigkeit, Liebe, Zuneigung, Nähe und später Sexualität integriert auszudrücken.
Es darf „liebenswert und lebendig“ gleichzeitig sein.

Wenn es fehlt:

Warum sind diese 5 Bedürfnisse so wichtig in NARM?

Unsere Symptome entstehen nicht aus dem Trauma selbst, sondern aus den Überlebensstrategien, die wir entwickelt haben, um diese fünf Bedürfnisse zu schützen, als sie nicht erfüllt wurden.

Fazit:

Übererregung, Dissoziation, Beziehungsschwierigkeiten, innere Kritiker usw. sind Anpassungen an frühe Beziehungserfahrungen. Heilung bedeutet nicht, die Vergangenheit zu „bearbeiten“, sondern die blockierten Kernbedürfnisse heute wieder zu ermöglichen.
Die Kernbedürfnisse sind die „Grundarchitektur“ menschlicher Entwicklung. Wenn sie verletzt werden, entstehen Überlebensmuster. Wenn sie heute wieder zugänglich werden, entsteht Regulation, Verbundenheit und Selbstheilung.