Kurs-Kapitel

1. Schlüssel: Persönlichkeit & Selbst

       

Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt, in unserem Fall mit dem ersten Schlüssel. Einen Schritt müssen wir gar nicht gehen, denn wir sind schon da, wo wir sein wollen:
Unsere Reise beginnt bei uns selbst. Wer bin ich? Wie kann ich Entscheidungen treffen, hinter denen ich voll und ganz stehe? Wie kann ich mich mit meinen inneren Ambivalenzen und Widersprüchen gut auseinandersetzen?
Sie bekommen in diesem Kapitel keine Antworten auf diese Fragen, aber Wege und Schlüssel aufgezeigt, mit denen Sie selbst Ihre Antworten finden können.

Wie haben Sie denn entschieden, diesen Online-Kurs zu machen? Oder besser gesagt: Wer in Ihnen hat entschieden, dass Sie jetzt hier sind? Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie hätten mehrere Persönlichkeitsanteile in Ihrem Inneren. Und Sie sind die Chefin oder der Chef!
Tolle Vorstellung, oder? Sie sind also die Chefin Ihres Inneren Teams.
Wer aus Ihrem Inneren Team wollte gerne diesen Online-Kurs buchen?

• Der Zwerg, der in Ihnen entdeckt werden möchte?
• Der Intellektuelle, der sich für Konzeptionen und Theorien interessiert?
• Die Neugierige, die gerne etwas Neues lernenund ausprobieren möchte?
• Der Therapeut, der gerne ein ganzheitliches Konzept kennenlernen möchte?
• Die Ratlose, die Antworten für ihre schwierige Situation sucht?
• Das innere Kind, das sich vom Cover angesprochen fühlt?
• Die Kreative, die sich gerne inspirieren lässt?

In der nächsten Übung können Sie Ihr Inneres Team mit den unterschiedlichen Motivationen sowie Ihre innere Dynamik kennenlernen. Legen Sie Papier und Stifte bereit und schreiben Sie Ihr Inneres Team auf.


Übung: So lerne ich mein Inneres Team kennen

• Welche Stimmen tauchen in Ihnen auf? (z.B. die Neugierige, der Abenteurer, die Leidende, der Kritiker, die Hoffnungsvolle)

• Wer meldet sich auf den zweiten Blick leise zu Wort?

• Was sagen diese Persönlichkeitsanteile? (z.B. “Ich suche eine Lösung”, “Ich möchte was Neues lernen”, “Ich will mich weiterbilden”, “Ob das was nützt?”)

Schreiben Sie den Namen und die Botschaften Ihrer inneren Teammitglieder auf,
zum Beispiel:
• Abenteurer: »Ich will Neues erkunden und lebendig sein!«
• Freiheitsliebende: »Ich brauche genug Raum für mich!«
• Kreative: »Ich will mich frei ausdrücken!
• Rationalist: »Ich überprüfe und entscheide aufgrund der Logik!«
• Intuitive: »Ich traue meinem Bauchgefühl mehr als dem Verstand«
• Gelassene: »Immer mit der Ruhe!«
• Faulenzer: »Ich will die Seele baumeln lassen!«
• Kämpfer: »Ich will meine Ziele erreichen!«

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und lauschen Sie den ruhigen und zarten Stimmen in Ihnen.
• Wer in Ihnen hat sich zu dieser Frage noch nicht zu Wort gemeldet?
• Wen haben Sie überhört?
Notieren Sie auch diese Anteile. Sortieren Sie nun die verschiedenen Bedürfnisse und Botschaften. Um
was geht es bei jeder einzelne Stimme wirklich? Das, was uns eine Stimme mitteilt, ist oft nicht das, was
sie wirklich will. Um an die Essenz zu kommen, holen Sie sich bitte mehrere Stühle und setzen Sie Ihre
verschiedenen Anteile imaginär jeden auf einen Stuhl.
Nun setzen Sie sich nacheinander auf jeden Stuhl und tauchen mental und emotional in die Rolle ein. Finden Sie heraus, worum es wirklich geht. Bringen Sie die Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder zur Sprache und mit der Situation in Zusammenhang.
• Welche Bedürfnisse können hier erfüllt werden? Welche besser in anderen Situationen?
• Welche kreativen Möglichkeiten gibt es, dass jeder zu seinem Recht kommt?

Wenn Sie jede Stimme und Botschaft kennengelernt haben, stehen Sie wieder auf und schauen aus der
Rolle der Teamchefin auf ihre unterschiedlichen Anteile. Fassen Sie die unterschiedlichen Anliegen objektiv zusammen und finden Sie eine kreative Lösung, hinter der die meisten Teammitglieder stehen können. Dazu können Sie probeweise Lösungsmöglichkeiten andenken und ihrem inneren Team vorschlagen.

Ich lade auf dieser Reise herzlich Personen aus Ihrem Inneren Team ein, die sonst nicht so oft im Rampenlicht stehen. Zuerst kann sich Ihr innerer Kritiker entspannen. Gönnen Sie ihm eine Pause. Auch Ihr Perfektionist darf sich ausruhen und das strebsame Arbeitstier in den Hintergrund treten. Ihre Neugierige, die Forschende, der Visionär, das Kind, der Zwerg, der Abenteurer, die Therapeutin und die Weise sind herzlich willkommen, aufmerksam mit Kopf und Herz bei dieser Reise dabei zu sein.

Die Einladung

Es interessiert mich nicht, wie du dein Geld verdienst.
Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du es wagst davon zu träumen,
der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.
Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich will wissen, ob du es riskierst, dich für die Liebe lächerlich zu machen,
für deine Träume, für das Abenteuer, lebendig zu sein.
Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.
Ich will wissen, ob du den Kern deines Leidens berührt hast, ob du durch die Enttäuschungen des Lebens geöffnet worden bist oder zusammengezogen und verschlossen,
aus Angst vor weiterem Schmerz.
Ich will wissen, ob du im Schmerz stehen kannst, meinem oder deinem eigenen, ohne etwas zu tun, um ihn zu verstecken, ihn zu verkleinern oder ihn in Ordnung zu bringen.
Ich will wissen, ob du mit Freude sein kannst, meiner oder deiner eigenen,
ob du mit Wildheit tanzen und dich von Ekstase füllen lassen kannst bis in die Spitzen deiner Finger und Zehen, ohne uns zu ermahnen, vorsichtiger zu sein, realistischer zu sein oder an die Beschränkungen des Menschseins zu erinnern.
Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du mir erzählt hast, wahr ist.
Ich will wissen, ob du einen anderen enttäuschen kannst, um dir selber treu zu bleiben.
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.
Ich will wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist
und ob du dein Leben aus SEINER Gegenwart entspringen lassen kannst.
Ich will wissen, ob du mit Versagen leben kannst, deinem und meinem, und trotzdem am Ende eines Sees stehen kannst, um zum silbernen Vollmond zu rufen, „Ja“.
Es interessiert mich nicht zu wissen, wo du lebst und wieviel Geld du hast.
Ich will wissen, ob du nach der Nacht der Trauer und Verzweiflung aufstehen kannst,
müde und zerschlagen, um dich um die Kinder zu kümmern.
Es interessiert mich nicht wissen, wer du bist und wie es kommt, dass du hier bist.
Ich will wissen, ob du in der Mitte des Feuers mit mir stehst, ohne zurückzuweichen.
Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du studiert hast.
Ich will wissen, was dich von innen trägt, wenn alles andere wegfällt.
Ich will wissen, ob du alleine mit dir sein kannst, und ob du deine Gesellschaft in den leeren Momenten wirklich magst.

Oriah Mountain Dreamer

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